Freitag, 27. September 2013

Umkehr

Seit Tagen wütete der Sandsturm nun schon, es war kein weiterkommen. Pfeifend striff der Wind unaufhörlich um die Felsen hinter denen man eiligst ein Lager aufgebaut hatte. Sand und Staub schob sich durch jede Ritze des Lagers und klebte auf der verschwitzten Haut. Der alte Karavanenführer der sie sicher durch die Tahari bringen sollte war vom Reittier gefallen und hatte sich das Genick gebrochen nun berieten die Händler mit den restlichen Normaden ob es nicht besser wäre umzukehren da man eh noch nicht weit gekommen sei.
Das bedrohliche pfeifen des Windes nahm zu und ängstigte Isabell aber man entschied sich sobald es etwas nachlies den Rückweg anzutreten.

Wieder angekommen am Karvanenlager und Ausgangsort hatte Isabell für sich beschlossen das sie die Nase voll hatte von der Tahari und lies ihre Sachen auf eine Karavane Richtung Norden packen. Isabell schmunzelte und musste sich eingestehen das ja von hier dem Standpunkt aus gesehen fast alles Norden war. Als sie aufbrachen war Isabells Entschlossenheit immer noch die selbe wie bei dem Aufbruch in die Tahari. Es sollte nur nicht sein und wer weiss schon was sich die Pristerkönige dabei gedacht hatten das sie Isabell nun auf einen neuen Weg brachten.

Doch nichts konnte drüber hinwegteuschen das sie traurig war weil sie ihr Vulo vermisste die seit dem Überfall auf Turmus verschwunden war. Isabell hoffte das sie mit einem der Bewohner fliehen konnte.
Ein Mädchen wie Vulo würde sie keins mehr finden, eine die sich auf ihre Füße stezte wenn diese kalt waren, unter ihren Rock kroch um ihr die Stiefel fester zu schnüren und sie mit den komischten Fragen löcherte.
Und wer würde Isabell nun einen kalten Fisch auf die Stirn legen wenn sie wieder mal in Ohnmacht fiel?
Wer würde Isabell vor wilden Larls und sich selber retten? Und wer würde Hey Jude auf Ushindi trällern?
Fast war es ihr als wenn sie das fröhliche "Tal meine Herrin ja?" hinter sich hören könnte doch da war nichts. Sie seufzte schwer und wischte sich die Augen trocken dann band sie sich ihre Stiefel selber.



Samstag, 21. September 2013

Meer aus Sand

Isabell schritt durch das Lager der Karavanenführer in dem geschäftiges Treiben herrschte. Waren wurden auf den Tieren verzurrt oder entladen, Kaufleute bewachten mit Argusaugen ihre Waren, Kajirae wuselten in leichte und bunte Stoffe gehüllt umher, laut blöckten, gluckerten oder schnaupten die Lasttiere. Es war laut,staubig und es stank mal nach den Hinterlassenschaften der Lasttiere mal nach Gewürzen oder gegerbten Leder, dann stank es wieder nach dem Schweiß der schleppenden Sklaven. Waren und Sklaven wurden lauthals angeprisen und mehr ale einmal mussten isabells Söldner die für ihren Schutz sorgten einen allzu aufdringlichen Händler in die Schranken weisen. Eine Gasse bildete sich blitzschnell sobald eine Karavane das Lager verlies oder eine Neue eintraf aber über all dem lag ein Hauch von Fernweh.
Es war jenes Fernweh und die Abenteuerlust die Isabell hier her gebracht hatten an den Rand der Tahari, sie hatte Sulport verlassen und ihre Ämter dort aufgegeben um zu einer alten Freundin zu ziehen die ihr aus der Tahari geschrieben hatte genauer gesagt aus der Oase Turmas und nun würde Isabell nach langer Zeit mal wieder mit einer Karavane quer durch die Tahari reisen.

Als sie das Zelt des Karavanenführers den sie suchte ereicht hatten wurde gerade ein Mann etwas unsanft aus dem Zelt befördert. Suchend schaute Isabell sich um und stellte zufrieden fest das ihre Sachen schon verladen wurden auch jene Truhen mit dem doppelten Boden bei denen die Leute immer jammerten das sie ungewöhnlich schwer seien. Sie waren nicht nur schwer sondern auch kostbar denn darin befand sich die unterschlagenen Händlermünzen aus Turmus die Isabell durch Kreditgeschäfte mitlerweile vermehrt hatte. Wie vermögend sie war ließ sie sich meistens nicht anmerken und auch in Sulport lebte sie sehr bescheiden wer wusste schon wofür es eines Tages noch gut sein würde. Was ihre Ämter und Aufgeaben anging würde sie aber diesesmal keinen Kompromiss machen und die Messlatte ganz oben anlegen, alles steht dir offen hatte die Heilerin Malin ihr geschrieben und es auf ihrem ersten Besuch wiederholt auch der Pascha der Oase war begeistert von der Idee das Isabell dort wirkt.
Nur Isabell würde sich nicht mit etwas "normalem" zufrieden geben sondern aufs ganze gehen, diesesmal müsste ihr Posten schon was ganz was besonderes sein so hatte sie es für sich beschlossen.
Ein letzter Blickauf das bunte Treiben des Handelsposten und dann bestieg sie ihre Sänfte die darauf hin leicht schaukelnd angehoben wurde und die Sklaven setzen sich in Bewegung.



Donnerstag, 5. September 2013

Alter Dienst, neue Wege

Sulport hatte sich unter den Flüchtlingen und mit Hilfe der Heilerin die auf der Insel lebte, von einem Dorf zu einer etwas größeren Ortschaft gemausert, überall wurde gebaut. Es hatte sich herausgestellt das die Heilerin dort lebte um eine Fakultät auf der Insel Aufzubauen. Schiffe brachten zu dem Zweck Materialien zum Bauen und Versorgungsgüter. Nienna, unsere Heilerin aus Turmus hatte hier in Sulport nun auch das erste Kind geboren. Ein kleiner Junge Namens Olòrin, Isabell machte sich eine Notitz den anderen Kindern später zu erklären das sie ihn nicht mit diesen Namen aufziehen sollten, anderseits, was ihn nicht umbringt macht ihn hart (( A Boy named Sue - Johnny Cash ))
Sulport war nicht zu vergleichen mit der großen Stadt Turmus aber man hatte Isabell wieder zur Diplomatin gemacht, eine Tatsache die sie fast vor Freude aufspringen lies als es auf der ersten Versammlung beschlossen wurde. In Turmus hatte man sie zur Präfektin "befördert" und sie in der Hafenpräfektur Verwaltungsarbeit erledigen lassen damit sie aus dem Weg ist. Mit dem Titel hatte Isabell kräftig angegeben sich aber mit der Aufgabe nie wirklich angefreundet. Isabell hatte die Aufgaben als Diplomatin geliebt und ging darin auf und als sie Mith vorgeschlagen hatte meinte sie eher das sie Isabell unterstützen sollte aber stattdessen wurde Isabell von Mithrandriel abgelöst. Nun war sie wieder Diplomatin, eine Aufgabe die ihr lag und für die sie lebte und sie würde ihr Bestes geben um Sulport voranzubringen. Ein kleiner bitterer Beigeschmack blieb allerdings und Isabell konnte nicht genau sagen warum, es war nur eine Ahnung davon das sie das Stadtleben vermissen würde und das so einige nicht mit ihrer Art die Dinge anzugehen zurecht kamen.
Etwas gutes blieb aber an der ganzen Geschichte denn nun würde keiner mehr nach den vergifteten Pfeilen fragen und auch nicht nach den Münzen die sie dadurch angehäuft hatte in dem sie Händlern in Turmus die Handelslizenzen überteuert verkauft hatte. Ein ganz schönes Vermögen hatte sich da angehäuft das sie nach dem ersten Angriff von Cos mit ihrem eigenen in Sicherheit gebracht hatte. Wer wusste wofür es sich noch verwenden lies und ein Prozess blieb ihr erspart.
Isabell straffte sich und strich ihre Robe glatt, alles war auf Neuanfang gestellt und sie hatte sich vorgenommen das beste daraus zu machen und es fühlte sich gut an, befreiend.