Sonntag, 5. Mai 2013

Quer durch den Norden

Isabell blickte über ihre Schulter zurück auf den Hafen von Turmus als sie mit dem Slaver Raven aus Lair Richtung Norden loszog. Ein mullmiges Gefühl machte sich in ihr breit da die letzte Mission schief ging und nun sollte sie auf Wunsch des Administrators in den Norden reisen um herauszufinden was die Hammaren vor hatten und ob sich die Clans gegen den Süden verbünden würden.
Der Norden, das war kein Spaß und ihr war klar das es nicht einfach werden würde sich dort anzupassen um nicht aufzufallen. Eine gute Geschichte musste her um den Leuten ihre Reise zu erklären so das diese keinen Verdacht schöpften.
Isabells ehemaliger Gefährte Baal Hammerfall musste dafür herhalten, der Brenner und Brauer aus dem Norden.
Sie würde erzählen das sie ihn suchte nachdem sie von einer schrecklichen Schlacht bei den Hammaren hörte, so kam sie auch direkt in jedem Dorf auf das Thema das sie interessierte.

Aber erstmal ging es mit dem Slaver von Turmus nach Lair wo sie auch sehr freundlich empfangen wurde. Sie handelte mit dem dortigen Dorfjarl wegen dem Holz das für die neuen Schiffe in Turmus gebraucht wurde und amüsierte sich mit den Dorfbewohnern abends am Feuer.
Sie genoss die ungezwungenheit des Dorfes regelrecht und eine Last fiel von ihr ab denn sie merkte das es ihr weniger schwer fallen würde sich anzupassen als sie dachte.

Am nächsten Morgen war es dann soweit, Isabell würde weiter ziehen um mehr herauszufinden. Sie streifte sich die Kleidung über die auch die Frauen im Norden trugen und verstaute ihren Veil in ihrer Tasche.
Zögerlich stand sie an der Tür, ohne Veil ins Freie zu treten fiel ihr recht schwer und sie musste allen Mut zusammen nehmen um so ungewohnt vor die Tür zu treten. Doch dann trat sie heraus und verabschiedete sich von der Heilerin die ihr das Tor öffnete. Vor dem Tor schloß sie die Augen kurz und atmete durch, es musste gut gehen und sie musste soviel wie möglich herausfinden, dann ging sie los dem Unbekannten entgegen.

So zog sie von Dorf zu Dorf und von Clan zu Clan und ihr Gewissen plagte sie etwas das sie diese Menschen die sie oftmals so freundlich aufnahmen so belügen musste stetz begegnete man ihr mit Mitgefühl und wohlwollen, bewirtete und beherbergte sie. Doch es half alles nichts sie musste die Mission diesmal zuende führen und wenn sie gesagt hätte wo sie herkommt wäre das wohl auch Isabells Ende als freie Frau gewesen. Überall hielt ihre Tarnung stand und sie erfuhr wie uneins sich der Norden war. Manche Clans wussten gar nichts von einer Schlacht gegen die Hammaren, andere bezeichneten diese als Kriegstreiber und wollten mit ihnen nichts zu tun haben wieder andere hatten mit den Hammaren an einer Seite gekämpft.
Dieser Clan der an der Seite der Hammaren gekämpft hatte war unheimlich. Isabell schaute sich um und man hätte meinen können das der Clan aus einer Beschreibung Lady Jeans stamme, die immer behauptete die Nordleute würden in Ställen bei ihrem Vieh leben. Die Männer waren ungewaschen und verkatert und stritten nur mit den Frauen rum. Überall lag Unrat und mehr Auskunft als das sie bei den Kämpfen dabei waren bekam Isabell nicht doch fingen sie an unangenehme Fragen an Isabell zu stellen die sich daraufhin schleunigst verabschiedete und weiter zog.
Isabell hatte genug Dörfer gesehen um zu wissen das Lady Jean unrecht hatte mit ihrer Behauptung, meist waren es kleine adrette Dörfer in den die Nordler lebten. Die Bewohner gingen ihren einfachen Tätigkeiten nach und das Leben war weniger kompliziert als in einer Stadt des Südens. Natürlich teuschte das nicht darüber hinweg daß das Leben im Norden auch sehr hart war, wenn der Winter kam und die Vorräte knapp wurden oder die Ernten von vornherein schlecht ausfielen. Aber all das schien die Nordleute nicht davon abzuhalten gastfreundlich zu sein.
Es war idyllisch, zumindest jetzt im Frühjahr und Isabell empfand durch aus Sympathie für den Norden.

Dann, es war schon spät am Abend kam sie zu einem Dorf hoch auf einem Hügel das dem Clan der Manegams gehörte. Angespannte stimmung herrschte dort aber trotzdem lies man sie herein und führte sie in die Hall.
Fackeln erleuchteten die erwürdige Hall und tauchten sie in ein unheimliches Licht. Es roch nach Met und gebratenem Fleisch und von irgendwo war das fleißige klappern einer Bond zu hören die mit Geschier hantierte.
Am Tafelende des u-förmigen Tisches der in der mitte der Hall stand standen drei Throne auf denen zwei Männer und eine Frau saßen. Der Dorfjarl, sein Berserker und sein Weib machten sorgenvolle Gesichter.
Eine andere Frau saß seitlich an dem langen Tisch, eine Bond wuselte herum und dann führte ein Mann eine Frau in einem Strafcollar herein. Der Mann der herein kam war wohl der Slaver und die Frau in dem Collar die Tochter des Dorfjarls und das Weib des Berserkers. Isabell wurde hinaus geschickt da man Gericht halten wolle. Gericht, das war ein Wort das Isabell hellhörig machte und ihre Neugier weckte so ging sie nicht zum Feuer wie man ihr gesagt hatte sondern horchte an der Tür der Hall.
Alles in Isabell schrie: "geh hinein und verteidige diese Frau", doch sie durfte sich nicht einmischen es würde alles gefährden und so hielt sie still und horchte nur weiter an der Tür der ungeheuerlichen Geschichte die der Slaver den Leuten dort wiedergab. Es endete damit das die Frau im Bondkreis landete und wohl den Rest ihres Lebens als Sklavin fristen würde. Isabell die alles mitangehört hatte war fassungslos. Trotzdem lies sie sich nichts anmerken und erzählte zum xten mal ihre Geschichte als sie wieder in die Hall geführt wurde Der Berserker versprach sogar Isabell zu den Hammaren zu bringen sobald er aus Lair zurück kehrte wohin er am nächsten Tag aufbrechen wollte.
Übelkeit überkam Isabell bei dem Gedanken das der Mann dort was über sie herausfinden konnte aber es half nichts sie musste bluffen so gut es nur ging so bedankte sie sich für die Freundlichkeit die ihr entgegen gebracht wurde und zog sich dann zurück.
Schlaflos wälzte sie sich auf den Fellen hin und her. Würde der Mann was über sie herausfinden? Ihr war klar wenn das geschah würde sie enden wie die Frau in der Mitte des Bondkreises. Aber sie konnte auch nicht einfach ohne eine vertrauenswürdige Begleitung zu den Hammaren weiter reisen. Der Berserker war dort wohl bekannt und so hoffte Isabell das man nicht groß nachfragen würde was sie ihre Herkunft betraf.
So verbrachte Sie die Zeit in dem kleinen Dorf bis der Berserker Duncan zurück aus Lair war und ihr viel ein Stein vom Herzen als klar wurde das Duncan wohl nicht in Lair nachgefragt hatte wer Isabell ist.

Nachdem Duncan seine Angelegenheiten im Dorf geregelt hatte brachen sie dann auf Richtung Hamamren. Das Langboot der Nordmannen glitt mit berauschender Geschwindigkeit mit dem Wind durch das aufgewühlte Wasser der Thassa und brachte sie schnell an den gewünschten Ort.
Isabell fröstelte und sie zog ihre jacke enger um sich aber das sie fröstelte lag nicht nur an dem scharfen Nordwind der eiskalt von den Bergen herunter wehte sonder auch daran das sie nun in der Höhle des Larls stand. Hier durfte sie sich keinen Fehler erlauben und sie ermahnte sich selber, lieber einmal zuviel die Klappe halten Isa. Aber natürlich kam es anders.
In dem kleinen unbefässtigtem Dorf waren keine Spuren des Kampfes mehr zu endecken doch herschte helle Aufregung und die große schwere Tür zur Hall hing zerbrochen in den Angeln als wären zehn betrunkene Berserker geschlossen hindurch gelaufen doch es waren keine zehn Männer sonder ein Kur das diese Zerstörung verursacht hatte. Wie Isabell erfuhr hatten sie wohl alle Hände voll zu tun mit diesen Biestern die immer wieder aus den Bergen ihre Überfälle starteten.
Als sich die Aufregung gelegt hatte folgte sie einigen Bewohnern in die Hall und orderte bei einer Bond einen Tee dann begann sie wieder als sie angesprochen wurde mit ihrer Geschichte die sie sich zurecht gelegt hatte. Doch die Frage warum die Hammaren denn vom Süden angegriffen wurden, isabell konnte es sich nicht verkneifen zu fragen, machte einen der Kerle misstrauisch. Jeder im Norden wüsste warum es dazu kam sagte er und wenn ich aus Lair stammen würde dann sollte auch mir das bekannt seinund ausserdem würde er den Brauer aus Lair sehr gut kennen brüllte er und dessen name wäre nicht Baal.
Nun hieß es bluffen was das zeug hielt und Isabell beharrte darauf das sie aus Lair stamme und das er sie ja zurück dort hin begleiten könne wenn er es nicht glaube. Doch der Kerl lies sich nicht darauf ein und sprang auf und packte Isabell am Arm. Wie Schraubzwingen so fest war sein Griff um Isabells Arm als er sie von der Bank hochzog und sie anbrüllte. Isabell jammerte auf und beteuerte immer wieder das sie aus Lair stammt und das sie doch nur ihren Gefährten suchte. Doch all das half nicht ihn zu überzeugen, Isabell begann bitterlich zu weinen und zu flehen aber alles lies den mann völlig kalt. Mit den Worten "Ich werde das Weib ersäufen" schliff er isabell knurrent aus der Hall ins Freie. An der Schmiede flehte sie Duncan an zu bestätigen das sie die Wahrheit sagte doch der berserker sagte nur das er in lair nicht nach ihr gefragt hatte was ja auch der Wahrheit entsprach da sie ja sonst schon früher aufgeflogen wäre. Mit eisernen Griff zog der Kerl Isabell nun in Richtung Hafen und es sah danach aus das nun ihre letzte Ahn geschlagen hatte. Isabell jammerte und weinte voller Verzweiflung und sie sendete ein Stoßgebet an die Pristerkönige als der Kerl sie über die kalte Thassa hielt, nie wieder wollte sie eine große Klappe haben und aufsässig sein, dem Beispiel von Mith folgen und sich wie eine Lady benehmen und zurückhaltend sein.
"Du hast nun zwei Möglichkeiten" brüllte der Mann sie an "enweder du ereichst schwimmend das Schiff dort was da ankert und morgen in den Süden ablegt oder die Götter kümmern sich um dich" Dabei zeigte er in die Richtung des Schiffes das in einiger Entfernung vor Anker lag da der Hafen nicht tief genug war für so ein Frachtschiff.
Noch bei dem Gedanken das Baal ihr immer das Schwimmen im See der Oase beibringen wollte als sie jung war lies der Mann sie los wobei er ihr den Rock weg riss damit er sie nicht sofort nach unten zieht und ihr somit eine Chance zu geben dann umspülte sie das eisige Wasser der nordischen See. Isabell strammpelte panisch, schluckte Wasser und kam aber wieder an die Oberfläche aber die nächste Welle der Thassa überspülte sie und drückte sie wieder nach unten und vom rettenden Steg weg. Panik überkam sie und von dem kalten wasser war sie wie geschockt aber irgendwie strammpelte sie sich immer wieder nach oben und die Pristerkönige oder Odin hatten wohl ein einsehen mit ihr und so spülte sie jede weitere Welle näher an das Schiff das gemächlich in der See schaukelte als wäre nichts geschehen. Sie hatte das Schiff fast erreicht als sie die Kraft verlies ihre Füße und Hände spürte sie schon lange nicht mehr durch die Kälte waren sie taub. Isabell war drauf und dran sich ihrem Schicksal zu ergeben. Aufeinmal kam ihr das Wasser gar nicht mehr so kalt vor und bleiernde Müdigkeit legte sich über sie. Mit ausgestreckten Armen und Beinen trieb sie dahin wie Strandgut mit dem die Wellen spielten. Sie schloss die augen und Bilder liefen vor ihr ab. Sie sah Mith und Vulo weinend un verzweifelt vor ihrem Haus in Turmus und genau das war es was Isabells buchstäbliche Sturheit wieder weckte. Sie biss ein letztes mal die Zähne zusammen und paddelte sich nach oben dort holte sie tief Luft und schwamm. Ja sie schwamm wie es ihr Baal in trockenübungen vor gemacht hatte und mit letzter Kraft ereichte sie das Schiff wo sie ein Tau griff das herab ins Wasser hing. Sie klammerte sich an das Tau wie an die letzte Hoffnung Turmus und alle die sie liebte jemals wieder zu sehen. Sie wusste nicht ob ihr Rufen nur noch ein leises Wimmern war oder ob man sie wirklich hörte doch spürte sie wie sie etwas packte und empor zog dann wurde es dunkel um sie herum.

Als sie wieder erwachte beugte sich gerade eine Heilerin über sie und redete beruhigend auf sie ein. Die Luft war warm und es roch nach Tee und Seeluft. Draussen an Bord des Schiffes hörte sie wie der Kapitän den Seeleuten Kommandos zurief. Isabell lächlete, sie war tatsächlich gerettet und hatte die Informationen die sie brauchten und in Turmus würde man sie schon damit erwarten.






3 Kommentare:

  1. So, so, um den Finger wickeln. Damit müssen wohl die nassen Locken gemeint gewesen sein *grinst*

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  2. Natürlich, ich bin doch immer brav ;)

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  3. Nur gut (für Dich), dass Du dem Administrator Verschwiegenheit über Deine Mission geloben musstest, und Mith nichts davon erzählen darfst. Denn andernfalls würdest Du eine Sonderlektion in nordischen Flüchen, funkelnden Augen, zu Berge stehenden Haaren und manch Weiterem erleben, was dazu dient, das Mith-fallen Deiner Mit(h)bewohnerin über Deine Leichtsinnigkeit zum Ausdruck zu bringen!!! ^^
    Großes Kompliment für Deine sehr lebendig und in bildhaften Worten verfasste Geschichte über Deine Reise "durch das wilde Torvaldistan"!

    H&K, Mith

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