Sonntag, 19. Mai 2013

Wortkriegerin

Mit Schwung warf sich Isabell die blaue einfache Wollstola um und trat aus der kleinen Hütte in Form eines Fasses nach draussen. Es war noch früh am Morgen, die Luft klar und noch etwas kühl für eine Frau aus dem süden. Der Geruch der Bäume und er Blumen vermischte sich in der frischen Luft mit dem Geruch der Thassa. Überall in den Baumkronen zwitscherten Vögel und von weit her war leise das muhen eines Bosk zu hören.
Isabell hatte sich in ein einfaches Gewand aus groben blauem Stoff mit ledernden Einsätzen gekleidet das trotz seiner Einfachheit reich verziert war. Ihr Haar hatte sie zu einem einfachen Zopf geflochten. Nun war sie ähnlich der Frauen hier gekleidet doch man sah ihr ihren Stand an wobei das Auffälligste wohl ihr Schleier war den sie vor dem Gesicht trug wie es sich für eine Schreiberin aus dem Süden gehörte.

Schreitend wie es sich für eine Lady gehört ging sie hinüber zur Feuerstelle wo sie auf einen Tee hoffte.
Bei ihrem Spaziergang dort hin musste sie an den Tag zuvor denken an dem nur kleine Dinge passierten ihr aber doch deutlich machten wer sie eigentlich war.
Anima die Tochter der Diplomatin und dem Kommandanten in Belnend lebte in Lair. Anima und Isabell waren alles andere als Freunde. Die junge Frau war für Isabell nichts als eine verzogene Göre die das Glück hatte in eine hohe Kaste geboren zu sein mit Eltern die Einfluss und Macht hatten. Bisher zeigte Anima auch nicht das dies das Gegenteil war und verhielt sich weiterhin so wie es Isabell erwartet hatte, halt wie eine verzogene Göre. Noch hatte isabell sie in Ruhe gelassen und sie mit Höflichkeit behandelt doch am Abend zuvor hatte Anima den Bogen überspannt mit ihren Sticheleien und Klugscheißereien so das Isabell einige male zurück schoss. Es war Isabell völlig klar das dies kaum Wirkung zeigen würde darum beschloss sie Anima einfach nicht zu beachten und schenkte ihr die gleiche Missachtung wie einer ungehörigen Sklavin. Und noch etwas geschah das unmittelbar mit Animas Verhalten zusammenhing und Isabell nachdenklich machte.
Einer der Männer des Dorfes brachte eine Frau ans Feuer, eine Fremde. Die Frau war schmutzig und ihre Kleider zerissen doch wer zu sehen vermochte sah mehr. Sie hatte ihr Haar bedeckt, verbarg so gut es ohne Schleier möglich war ihr Gesicht und ihr Auftreten das gute Umgangsformen verriet, lies darauf schließen das die Frau nicht immer eine Urt war. So begrüßte Isabell die Frau respektvoll mit "Tal Lady". Anima brachte der Frau wenig wertschetzung entgegen und beanstandete direkt das Isabell die Frau mit Lady betitelte und das ja nur Frauen von hohem Stand zustehen würde. Mit nichts anderem hatte Isabell gerechtnet und schenkte deshalb Anima weiterhin keine Beachtung, wie richtig Isabell mit ihrer Einschätzung lag sollte sich später herausstellen.

Nach dem die Frau gegessen hatte führte eine Bond sie zum Badehaus was eher eine Badehöle war aber den gleichen Zweck erfüllte. Da Anima sich auch schmollend verzog fand Isabell die Zeit sich mit Uldig dem Kurier aus Hunjir zu unterhalten. Dieser hatte Isabell mit Isabell con Turmus angesprochen und erwähnt das man sie kennen würde da ein Kurier ja schließlich von Informationen lebt, ausserdem wäre ihr Name in aller Munde.
Uldig war ein interssanter und geheimnissvoller Mann der durch seine vielen Reisen gelehrnt hatte wie man sich verhält. Aber gerade das machte Isabell auch stutzig, und das in einem Maß das sie annehmen lies das er kein gewöhnlicher Kurier ist. Sein Spruch das er von Informationen lebe bestärkte sie noch in der Annahme.
So beschloss Isabell Uldig im Auge zu behalten, sei es um seine Dienste in Anspruch zu nehmen oder um herauszubekommen was er wohl noch alles wissen mochte und für wen diese Informationen bestimmt waren.

Als sich Ulrig verabschiedete kam die Frau zurück vom Bad. Isabell wiederstrebte es sie als Urt zu bezeichnen und so fragte sie die Frau direkt welcher Kaste sie angehörte als sie noch im Süden lebte. Die Antwort traf Isabell wie Thors Hammer, die Frau antwortete das sie Schriftgelehrte war, eine reiche angesehene Diplomatin.
Isabell schluckte schwer bei dieser Antwort und sofort sofort liefen vor ihr alle Schandtaten und Eskapaden die sie sich schon geleistet hatte vor ihren Augen ab. Wie oft ist sie schon in Gefangenschaft geraten, wie oft gerade so dem Tot oder dem Kragen entkommen? Oftmals nur mit Glück und Hilfe. Und wie oft stand sie selber nur knapp vor dem Abstieg um dort zu landen wo diese Frau jetzt war, als Urt.
Isabell berührte das sehr und so lies sie der Frau den Respekt zukommen der einer Schreiberin gebührte als diese sich zur Ruhe begab.
Sie unterhielt sich noch ein wenig mit Sana der schwangeren Gefährtin von Duncan. Sie war die junge Frau die bein den Manegams wegen diesem verschlagenen Slaver im Bondkreis landete und Duncan der Berserker dort der Isabell Schlussendlich ermöglichte zu den Hammaren zu gelangen. Die beiden hatten in Lair eine neue Heimat gefunden. Isabell war froh das alles für die beiden gut ausgegangen war und die Götter wohl ein einsehen hatten mit den Zweien, nein, sie lachte es waren ja bald drei, eine kleine Familie.
Dann zog auch Isabell sich zurück in ihre Felle es war spät geworden in der angenehmen und interessanten Gesellschaft.

Angekommen am Lagerfeuer genoss Isabell nun die frische Morgenluft und bald schon kam auch Sana wider dazu. Isabell bereitete einen Tee für sich und einen Saft für Sana wärend sie das Feuer neu entzündete.
Es war so einfach und herzlich hier, alles war so klar und es gefiel Isabell zunehmend im Norden in dem Dorf das sich Thorwalds Lair nannte.
Sie unterhileten sich über dies und jenes als Sana plötzlich den wunsch äusserte das Isabell doch den Schleier abnehmen sollte da ein Gesicht das nicht verdeckt sei doch viel ehrlicher herüber komme.
Schon einmal hatte Isabell hier ihren Schleier abgenommen aber damals um nicht aufzufallen und sie dachte das nicht immer ein unverschleiertes Gesicht auch ehrlich ist.
Aber hier und jetzt, bei diesen leuten die sie so freundlich und herzlich aufgenommen hatten wollte sie nicht den Eindruck erwecken unehrlich zu sein und da es hier Tradition für freie Frauen war ohne Schleier zu gehen konnte sie diese auch respektieren, schließlich war sie ja hier Gast.
So nahm sie zögerlich ihren Schleier vom Gesicht. Sana sah sie mit einem entwaffnenden Lächeln an und meinte das man nun erst sehen könnte was Isabell doch ein bezauberndes Lächeln hätte. Isabell hingegen kam sich etwas verlegen und beinahe schon nackt vor was ihr etwas röte um die Nase zauberte.
Dann kam Uldin dazu der Isabell mit Wortkriegerin betitelte, was sie ihm keineswegs übel nahm sondern sich eher geschmeichelt fühlte. Am Vorabend hatte er Isabell schon einmal so genannt als es in einem Gespräch darum ging das halt dem Krieger sein Schwert und dem Schreiber das Wort als Waffe dient. Wobei Isabell die Intriege als Waffe für die Schreiber nicht ausschloss.
Immer noch war keine Sklavin weit und breit so bereitete Isabell Ulbig einen Blackwine und sich selber einen Tee bevor sie sich zu ihm setzte und sich mit ihm unterhielt. Der Mann war irgendwie geheimnissvoll für sie und voller Rätsel aber er war gebildet und wusste sich auszudrücken, so genoss sie die Unterhaltung mit ihm sehr und sie wurde sich immer sicherer, diesen Mann sollte sie im Auge behalten.
Wortkriegerin, schmunzelnd nippte Isabell an ihrem Tee, das gefiel ihr doch sehr. Aber wieder stieg Heimweh in ihr auf wie ein kalter Schauer in der Nacht. So sehr sie diesen Ort auch immer mehr lieben lernte und die Menschen hier immer besser verstand so stieg damit auch immer mehr die Gewissheit wo sie hingehörte. Sie würde hier immer die aus dem Süden bleiben, die mit dem Splien ihren Tee linksgerührt zu trinken, eine Schreiberin, eine Fremde.
Nein sie war eine Schreiberin, eine Handelspräfektin, eine Wortkriegerin und sie gehörte in eine Stadt im Süden und der Name dieser Stadt war Turmus.
Sie schloss die Augen und konnte schon den Hafen riechen und die Zylinder von weitem sehen.

Die Welt ist wie ein Buch, wer niemals reist kennt nur eine Seite davon.

6 Kommentare:

  1. *lacht leise*
    Ach Wortkriegerin,
    was hälste davon wenn Du Dich entscheiden würdest wie der Kurier denn nun heisst?
    Kreativ bist Du ja.
    Du hast geschaffen:
    -Ulrig
    -Uldin
    -Ulbig
    Allerdings haste ihn auch dreimal richtig genannt, Uldig.
    Ich bau dir eine Eselsbrücke: Ein guter Freund fragte mich mal kurz nachdem ich den Char geschaffen hatte, wie ich auf den Namen käme; ob ich wohl vergessen hätte, das "Sch" davor zu setzen :-)
    Tja, dann behalt ihn mal im Auge. Schwierig wird das, wenn er wieder weiter zieht beim nächsten Auftrag....

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  2. Hihi...da kannst du mal sehen wie sehr du die arme Isabell verwirrt hast. Darum werd ich das auch jetzt nicht verbessern *g* oder...hm....ich nenn dich einfach Ulli *grinst frech*

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  3. Ulli?
    Ich warn Dich! :-)

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  4. Isabell stellt so manch Ulkig-es Unding an und guckt dann ganz unsch-Uldig, wenn man es ihr unter die hübsche Nase reibt. Sei ged-Uldig mit ihr, Kurier, dann wirst Du noch vielen Späßen h-Uldig-en können ;-)
    Jaja, ich weiß: reim Dich oder ich fress Dir. Aber bei sowas kann ich einfach nicht widerstehen.
    Du hast mir gestern IM nicht zu viel versprochen, Isa: ein wirklich schöner und - wie von Dir gewohnt - super lebendiger Post!

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  5. :-))
    Mir dünkt so allmählich entwickelt sich die Kommentarschiene zu diesem Post zu einem Treffen der Schriftgelehrten und Wortkrieger, lach.
    Danke Mith, so fängt mein Tag doch noch vor dem ersten Kaffee heiter an!

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  6. P.S.:
    Es hat mich ja nun in den Fingern gejuckt, holde Wortkriegerin. Mit dem Gedanken ein neues Blog aufzumachen trag ich mich schon länger. Also. Im Moment durch einen Ferienbedingten ARbeitsplan mit sehr viel mehr Zeit gesegnet als üblich hab ich heute früh mal ein wenig gewurstelt.
    Guckstu hier:
    http://zweitlebenblog.wordpress.com/

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